Bökelberg

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Sonntag, 30. Oktober 2011

Halbe Miete!

Borussia besiegt Hannover 96 mit 2:1 und hat nach dem 11. Spieltag nun schon doppelt so viele Punkte wie nach der kompletten Hinrunde der letzten Saison. Nach zuletzt 3 sieglosen Spielen in Folge beendet die Mannschaft ihre Mini-Krise, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Eminent wichtige 3 Punkte für das Saisonziel Klassenerhalt die im Hinblick auf die kommenden Aufgaben mit Bremen und Dortmund sehr gut tun. Alles was nun noch hinzukommt ist quasi Bonus. Das man sich nicht zurücklehnen darf zeigt aber deutlich das Beispiel Eintracht Frankfurt im letzten Jahr. Doch so blauäugig wie die Hessen mit der Einstellung zur Winterpause quasi unabsteigbar zu sein wird unser Verein sicher nicht an die folgenden Spiele herangehen. Niemand darf sich in Sicherheit wiegen. Sonst landet man ganz schnell auf dem Boden der Tatsachen.

Zum Spiel selbst. Nach besagten 3 Spielen ohne Sieg und einem keineswegs überzeugenden Auftritt im Pokal in Heidenheim (inklusive "Ich darf unter der Woche etwas länger aufbleiben"- Bonbon) zeigt sich die Truppe um Chef-Ankurbler und laut "Blöd"-Zeitung jetzt schon Neu-Bayer Marco Reus wieder in der Spur und spielt vor 51000 Zuschauern im Borussia-Park zielstrebig nach vorne. Und das gegen eine Mannschaft aus Hannover, die keinesfalls zur Laufkundschaft der Liga zählt. Man erinnere sich an letzte Saison, in der man daheim trotz einer 1:0-Führung noch 1:2 gegen die Niedersachsen verlor und nicht den Hauch einer Chance auf den Sieg hatte.
Zwar erspielte sich Borussia nicht die Masse an klaren Torchancen wie zuletzt gegen Leverkusen, war aber dennoch vom Anpfiff weg die dominante Mannschaft. Größter Akitvposten war wieder mal der sehr agile Marco Reus, der in der 21. Minute sich und das Team mit dem 1:0 belohnte. Nach feinem Zuspiel von Mike Hanke ging Reus auf´s Tor von Zieler zu und sah sich umringt von Abwehrspielern. Frei nach dem alten Spruch "Wenn du nicht weißt wohin mit dem Ball, dann schieß ihn doch einfach in´s Tor" tat er das dann auch mit links durch die Beine von 96-Verteidiger Pogatetz in die rechte untere Ecke. Bezeichnenderweise ist es jener Emanuel Pogatetz, der nur 5 Minuten später nach einem langen Freistoß von Christian Pander den Ausgleich erzielt, in dem er einfach im Strafraum den Ball vor den Kopf bekommt und dieser in´s Tor trudelt. Ein Tor aus dem nichts von einem Torschützen der garnicht weiß, warum er getroffen hat. Kurios und unverdient, denn Hannover hatte eigentlich nur eine Torchance in HZ1 nach einem Linksschuss von Pander nach Vorlage von rechts durch Schlaudraff.
Die 2. Hälfte beginnt mit einem gefährlichen Freistoß von Pander der als Aufsetzter vor die Kiste von Ter Stegen kommt und er diesen Ball stark pariert. In der 51. Minute dann die erneute Führung durch den besten Mann auf dem Platz Marco Reus. Einen langen Ball aus der Abwehr von Dante leitet Arango direkt weiter auf Reus, der zieht in die Mitte und schließt mit einem satten Rechtsschuss in´s linke Eck ab. Die Entscheidung! 96 kommt zwar noch ein oder zweimal vor´s Tor von Marc-Andre Ter Stegen aber wirklich zwingende Aktionen springen dabei nicht hereus. Schon garnicht nachdem der beste Hannoveraner Chritian Pander nach 70 Minuten das Feld verlässt.
Am Ende stehen 3 Punkte nach einer konzentrierten Vorstellung, die die Fans zweifellos lieber nehmen als nur einen Punkt nach einem überragenden Auftritt (siehe Leverkusen). Einigkeit in den Meinungen das dieser Sieg ganz wichtig war und mit Blick auf die Tabelle wo die Borussia von Platz 5 grüßt und einem beruhigendem Punktepolster nach unten eine ganze Menge Sicherheit gibt. Denn wie gesagt, die nächsten Heimspiele werden schwer genug. Doch auch die schweren Gegner müssen erstmal zeigen, das sie im Borussia-Park was mitnehmen können. Das ist in dieser Saison noch keinem Team gelungen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

"Bloß keine Verlängerung..." - Ein kleiner Ostalb-Traum


Pokal-Abend mit der Borussia in Heidenheim. Ein Verein der nach mehreren Fusionen bzw Abspaltungen nun 1.FC Heidenheim 1846 heißt, und durch erhebliche finanzielle Unterstützung der Firmen Voith und Hartmann in den letzten Jahren der nächste "Emporkömmling mit Pseudotradition" a la Hoffenheim ist. 520 km Anreise an einem Dienstagabend und die Erwartungshaltung in einem Dorf anzukommen in dem der Hund begraben ist. Aber weit gefehlt. Heidenheim an der Brenz ist Kreisstadt des Landkreises Heidenheim und mit 48000 Einwohnern eine mittelgroße Stadt mit vielen alten Gebäuden und einem Schloss als Wahrzeichen das auf einem Berg die Stadt überragt. Auf jenem Berg steht auch das Stadion. Die Voith-Arena (ehemals Alb-Stadion) ist ein kleines Schmuckkästchen mit Platz für 10000 Zuschauern. Doch damit hört die Romantik dann auch auf. In Stadionnähe keine einzige Kneipe, nur die Hotelbar vom Best-Western als Alternative verfügbar. Und aufgrund der extra für dieses Spiel immens hohen Eintrittspreise (100 % Aufschlag) die einzige Gelegenheit nochmal ein wenig Gerstensaft zu tanken, da man die Getränkestände im Stadion boykottieren wollte.
Im Stadion selbst angekommen fragt man sich ernsthaft wie man einen Preis von 20 Euro für einen Stehplatz, auf dem man durch Stahlpfeiler in der Sicht auf´s Spielfeld auch noch eingeschränkt wird, rechtfertigt.


Mit dem Wissen um eine etwa 6-stündige Rückreise im Kopf hoffte wohl jeder der mitgereisten Borussen darauf, nur nicht in die Verlängerung zu müssen oder noch schlimmer gar ins Elfmeterschießen. Das Borussia es seinen Fans aber natürlich nicht so einfach macht, hätte man eigentlich vorher wissen müssen. Die Geschichte des Spiels ist daher schnell erzählt. Gladbach mit klarer Feldüberlegenheit und mal wieder eine Chancenverwertung, für die es keine rationale Erklärung gibt. Pech ( 2 mal Pfosten) und Unvermögen führen dazu, das man einen 2 Spielklassen tiefer agierenden Gegner nicht nach 90 Minuten bezwingt und es kommt daher wie es kommen muss. Einer relativ ereignislosen Verlängerung folgt das Elfmeter-Roulette. Im Hinterkopf läuft die Rückreise-Uhr immer weiter und verschiebt die Ankunft im heimischen Bett um gut und gerne 1 1/2 Std nach hinten.
Die Borussen geben sich als Schützen dann jedoch keine Blöße und Marc-Andre Ter Stegen macht einen hervorragenden Job im Kasten. Der dritte Schütze der Heidenheimer und Ex-Gladbacher Spann schiebt seinen Strafstoß schwach Richtung Tormitte und bereitet Ter Stegen keine Probleme. Gegen Florian Tausendpfund, den fünften und letzten Schützen des FCH, pariert Ter Stegen indes ganz stark und lenkt den wuchtigen Schuss mit der linken Hand ab. Ende, Aus, eine Runde weiter. Aber das hätte auch ins Auge gehen können. Fahrlässigkeit wurde grade im Pokal in solchen Situationen schon oft genug bestraft. Bleibt die Erkenntnis, das es nur ein kleiner Ostalb-Traum anstatt eines ausgewachsenen Albtraums wurde, ud die Hoffnung bei der Auslosung am Samstag im Sportstudio eine Aufgabe zugelost zu bekommen, die erstens lösbar und zweitens besser erreichbar ist.

Montag, 24. Oktober 2011

Kontrastprogramm in Holland - Störche und Spartaner


Unter der Prämisse "Kein Geld für Dietmar und Hoppenheim" entschieden wir uns zu Dritt kurzerhand ein etwas anderes Programm an diesem Wochenende ablaufen zu lassen. 2 Spiele in 2 Tagen im kleinen Nachbarland. Am Samstag stand die Partie ADO Den Haag - NEC Nijmegen auf dem Zettel. Anstoß 19.45 Uhr im Kyocera-Stadion. Da bis dahin allerdings noch sehr viel Zeit wahr wurde ein Pub in der Innenstadt von Den Haag geentert und damit noch nicht genug, war es sogar möglich das Spiel der Borussia in Dietmar-Town zu verfolgen. Zwar stand das Bild durch eine schlechte Internet-Verbindung häufig still, aber zumindest war man immer auf dem aktuellsten Stand der Dinge. Parallel liefen noch diverse andere Spiele um einen herum so das man mit einem fußballerischen Overkill umgeben war ( u.a. Villa-West Brom, Newcastle-Wigan, Motherwell-Kilmarnock, BVB-K***). Bis auf das Ergebnis Borussias bis dahin ein gelungener Nachmittag.
Danach ging es los zum Stadion, welches mit Verlaub gesagt am Arsch der Welt liegt. Zirka 8 km vom Stadtzentrum entfernt und mitten in einem Gewerbegebiet gelegen ist es zwar mit der Tram noch relativ gut zu erreichen, aber drumherum gibt es schlichtweg NICHTS! Das Stadion kommt von aussen als kahler grauer Wellblechbau daher, der Eingang für Gästefans gleicht einem Hochsicherheitsgefängnis (große Stahltore, hohe Zäüne, Wassergraben, Kameras überall).


Also erstmal Karten gekauft (billigstes Ticket für 23 €) und mals sehen was das Supporters-Home so kann. Einfache Antwort: Nix! Eine bessere Gartenlaube lieblos vor´s Stadion geklatscht mit keinerlei Charme und jeder Menge verschrobener Gestalten. Das Bier ist überteuert und schmeckt abgestanden. Abgehakt! Als nächstes Fanshop. Klein, übersichtlich, nicht weiter erwähnenswert. Da außerhalb keine weiteren "Highlights" zu erwarten sind, gehen wir rein. Der Eingang ist eine Art Schleuse mit mechanischen Toren und Kameraüberwachung. Innen präsentiert sich der Ground schon wesentlich besser. Man sieht hervorragend, das große Bier (0,4 l) kostet 3 € und die ADO-Fans deuten an, das man hier die Hütte rein akustisch durchaus "brennen" lassen kann. Das Maskottchen von Den Haag, ein Storch, schaut auch mal kurz vorbei und winkt in die Menge.


Das Spiel plätschert so vor sich hin. Beide Teams können eigentlich nicht viel, aber dennoch gewinnt ADO am Ende mit 1:0. Stimmungstechnisch passiert wenig bis garnichts und der Eindruck, das die Fans von Den Haag weniger der Stimmung und mehr der 3. HZ zugetan sind, bestätigt sich mit einem ADO-Fan am Bierstand. Nach 60 Minuten haben wir genug gesehen und machen uns auf den Rückweg in die Stadt. Fazit: Stadt schön, Stadion und Verein muss nicht nochmal sein.

Der Plan für den Sonntag und der ganze Verlauf des Tages sollte das Wochenende jedoch komplett retten.
Relativ früh am Morgen machen wir uns auf den Weg nach Rotterdam um in "Paddy Murphy´s Irish Pub" das Rugby-WC-Finale Neuseeland gegen Frankreich anzusehen. Kick-Off für dieses Event: 10 Uhr morgens!
Die Stadt präsentiert sich um 9 Uhr morgens ziemlich abweisend. Ein komplett im Umbau befindlicher Hauptbahnhof spuckt einen auf den Vorplatz der eine einzige Baustelle ist und den Blick auf die Skyline freigibt. Ich sehe nur Baukräne und halb fertige Hochhäuser und denke mir wenn der erste Eindruck den ganzen Tag bestimmt, dann wird es grauenhaft, denn ich fühle mich unwohl und möchte am liebsten wieder in den Zug steigen und weiterfahren (und zwar egal wohin)! Nach einem kleinen Irrlauf durch die Innenstadt stehen wir letztlich vor dem Pub, wo sich schon eine kleine Menschentraube versammelt hat, die darauf wartet , eingelassen zu werden. Kurz vor Spielbeginn ist der Pub mit ca 200 Leuten rappelvoll, das Bier schmeckt schon wieder (und zwar jedem in diesem Etablissement) und das Publikum ist bunt gemischt: Engländer, Franzosen, usw.


Das Match der "All Blacks" gegen die Franzosen zieht mich von der ersten Minute an in seinen Bann und ich drücke den Kiwis kräftig die Daumen. War mir das Team schon lange sympathisch, so habe ich nach dem traditionellen "Haka" vor jedem Spiel mein Herz vollends verloren. Die Stimmung im Pub ist super, jeder geht voll mit und Neuseeland gewinnt am Ende die "Schlacht" und die WM-Trophäe unter großem Jubel mit 8:7.
Wow, was für ein Start in den Tag. Jetzt geht´s los zum Stadion um die zweite Partie an diesem Wochenende zu sehen: Sparta Rotterdam - Go Ahead Eagles Deventer!

Der Weg zum Stadion führt mit der Tram aus dem Stadtkern von Rotterdam heraus in den Stadtteil Spangen, und je weiter man sich vom Zentrum entfernt, desto angenehmer wird die Umgebung. Nach einer 10-minütigen Fahrt erreichen wir das Stadion "Het Kasteel" und sind sofort hingerissen. Denn Sparta hat es geschafft, die Tradition in das 1916 erbaute und 1998 abgerissen und umgebaute Stadion (es wurde durch einen Orkan fast völlig zerstört) herüber zu retten. Markenzeichen und Namensgeber ist ein fünftürmiges Backsteingebäude, das als einziger Gebäudeteil vom alten Stadion komplett erhalten blieb, heute das Sparta-Museum beherbergt und um den herum das Stadion neu gebaut wurde. Es fast heute etwa 11000 Zuschauer und versprüht einen Charme, der jedes Fußballfan-Herz höher schlagen lässt!


Dazu Flutlichmasten, die sich nahtlos in das tolle Gesamtbild einfügen und aus dieser Symbiose aus neu und alt ein Fußballstadion zum verlieben machen. Dazu kommt, das man mit offenen Armen (und das als Deutscher in Rotterdam!) empfangen wird. Ein paar Scherzchen mit der Dame am Ticketschalter, Flachsereien im Fanshop beim Erwerb von Trikot und Schal, Smalltalk mit den Fans machen den Besuch im "Het Kasteel" jetzt schon zum Erlebnis.


Da noch Zeit genug war bis zum Anstoss wurde kurzerhand das Supporters-Home geentert. Und siehe da: im Gegensatz zu Den Haag zeigt Sparta auch hier, wie mans richtig macht. Die Fankneipe ist im Stadion unter der Haupttribüne untergebracht und saugemütlich. Schön rausgeputzt mit ner kleinen Theke, alten schweren Holztischen, Schals und Wimpel an der Wand und auf einer Großleinwand noch Live-Fußball mit Ajax vs Feyenoord. Das absolute Highlight ist allerdings die Toilette, die mit Fliesen wo das Sparta-Emblem drauf prangt daher kommt. Da wird selbst der Toilettengang zum Event. Das 0,3-Liter Bier gibt´s dort im übrigen für humane 2 Euro!
Auch der Einlass ist wesentlich entspannter als am Vorabend. Ganz normale Drehkreuze und freundliche Ordner sorgen dafür das man schnell und unkompliziert ins innere gelangt. Und der gute Eindruck den das Stadion von außen macht wird auch im Innenraum voll bestätigt.Ein All-Seater mit dem typischen Graben zwischen Rängen und Platzt, an dem man aber erstaunlich nah dran ist.





Zum Einlauf der Teams gibt´s dann noch den "Sparta-Marsch" der von den etwa 5000 Zuschauern auch kräftig mitgesungen wird. Es herrscht insgesamt eine schöne und freundliche Atmosphäre. Die Sparta-Fans stimmen hin und wieder einige Fangesänge an und deuten an, das man bei einem brisanten Spiel aus dem kleinen Schmuckkästchen auch einen Hexenkessel machen könnte. Selbst die ca 50 mitgereisten Fans aus Deventer lassen sich nicht lumpen und melden sich von Zeit zu Zeit zu Wort.
Das Bier im Stadion kostet 3 Euro für 0,4 Liter und darf am Platz verzehrt werden. In Holland keine Selbstverständlichkeit. Auch Rauchen im Innenraum ist erlaubt, wie mir die nette Ordnerin auf Nachfrage erzählt und mir noch mit auf den Weg gibt, das das hier nur eines von insgesamt 3 Stadien in den Niederlanden ist, in denen das nicht verboten ist.
Das Spiel lässt sich wirklich gut ansehen. Nicht der erwartete Rumpelfußball sondern ein flotter Kick, in dem beide Mannschaften bemüht sind, schnell nach vorne zu spielen. Sparta gewinnt es letztlich mit 4:1 und diesmal bleiben wir auch bis zum Abpfiff, weil man sich einfach pudelwohl fühlt. Als Bonbon purzelt man quasi beim Verlassen des Stadions in die Tram, die unmittelbar vor dem Ausgang schon bereit steht und uns in 20 Minuten inklusive kleiner Stadtrundfahrt (u.a. am Hafen entlang) wieder zum Bahnhof bringt.
Fazit: In allen Belangen eine klare 1 mit Sternchen. Das dieser Verein mich nicht zum letzten mal gesehen hat, war mir eigentlich schon nach den ersten Eindrücken klar. Klare Empfehlung an alle Traditionalisten: Hinfahren und Spaß haben!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Wunderschön, Eiskalt, Gesund, Nackig !


Als ob es die Erbauer des Edeka-Marktes am Borussia-Park schon vorher gewusst hätten, prangen an der Wand des Geschäfts 4 Schlagworte, die das Spiel gegen den Angstgegner Bayer Leverkusen treffend beschreiben! Die Borussia wartet nunmehr schon seit 22 (!) Jahren auf einen Bundesliga-Heimsieg gegen die Werkself und wird sich auch noch mindestens ein weiteres Jahr damit abfinden müssen, das mehr als ein Remis vor eigenem Publikum gegen Bayer 04 irgendwie nicht drin ist! Aber der Reihe nach.

Wunderschön:
Mal wieder das Spiel der Borussia. Fast wie in jeder Partie in dieser Saison Torchancen en Másse. Sage und schreibe 23:8 Torschüsse standen am Ende in der Statistik zu Buche. 7 hundertprozentige von denen aber mal wieder zu wenige den Weg in des Gegners Kasten fanden. Aber anzusehen ist das alles dennoch mit Genuß. Marco Reus war erneut der Aktivposten im Spiel nach vorne, wurde aber auch ein ums andere Mal herrlich in Szene gesetzt. Unter anderem von einem Juan Arango in Bestform. Traumpässe am laufenden Band kamen aus dem Fußgelenk des Venezolaners, der nach seiner Länderspielreise und dem Sieg seiner "Vino Tinto" gegen die Argentinier beflügelt und voller Selbstvertrauen aufspielte. Ein Auftritt der Borussen gegen einen starken Gegner, der klar macht, das es kein Zufall ist, weshalb das Team in der Tabelle so gut da steht.

Eiskalt:
Ganz klar die Spielweise der Leverkusener. Eigentlich klar unterlegen schlägt Bayer 2 mal aus heiterem Himmel zu. Vor allem in Unterzahl aus dem Nichts den Ausgleich durch Schürrle zu erziehlen, gleicht einer kalten Dusche kurz vor dem Abpfiff. In solchen Szenen zeigt sich, das es sich um ein Spitzenteam der Liga und nicht um Laufkundschaft handelt. Ärgerlich, aber damit muss gegen Top-Gegner gerechnet werden, das sie jederzeit in der Lage sind, nochmal zurück zu kommen.

Gesund:
...war sicher nicht die Spielweise von Bayer-Keeper Bernd Leno. Aber effektiv. Trotz eines ausgekugelten kleinen Fingers den er bereits vor dem Anpfiff hatte, machte er eine ganz starke Partie. Und die Krankengschichte sollte noch erweitert werden im Laufe des Spiels. Ein unglücklicher aber unbeabsichtigter Zusammenprall mit Marco Reus in der Anfangsphase brachte Leno eine Fleichwunde am Knie ein. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, mehrmals glänzend zu parieren und sein Team vor einem deutlich höheren Rückstand als dem Zwischenstand von 2:1 zu bewahren. Und als Marco Reus quasi mit dem Abfpiff Leno fast den Kopf von den Schultern schoss und somit den SIeg für Borussia verhinderte, war dieser sicherlich mehr als froh, dieses Spiel ohne Kollateral-Schäden überstanden zu haben.

Nackig:
Das trifft auf mehrere Szenen des Spiels zu. Wenn auch nicht im eigentlichen Wortsinn. Aber: Ballack steht vor dem 0:1 dermaßen Blank, das Reinartz garnicht mehr anders kann als den Ball über die Linie zu drücken. Marco Reus hat gleich mehrere Situationen in denen er alleine auf den Bayer-Kasten läuft und macht einfach zu wenig aus den vielen Möglichkeiten. Und deshalb steht man dann am Ende des Tages sprichwörtlich "mit runtergelassenen Hosen" da, weil Verschwendung eben gegen Manschaften wie Leverkusen bestraft werden. Aus hochverdienten 3 Punkten wurde dann eben nur ein Punkt, der die Manschaft richtig ärgern sollte. Das Auslassen der vielen klaren Tormöglichkeiten wird sonst auch weiter so bitter bestraft werden wie gestern.