Bökelberg

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Freitag, 31. August 2012

Ніяке здивування але горде у Києві!*

16 Jahre Anlauf zum ersten Europapokal-Auswärtsspiel war trotz der 1:3 Hinspiel-Pleite Grund genug, um einen Abstecher in die Hauptstadt der Ukraine zu unternehmen. Also Flug gebucht, Reisepass geschnappt und ab dafür. Dienstag 18 Uhr Ortszeit die Ankunft in Kiew und dort erstmal Spielgeld organisiert, sprich Euro in Griwna getauscht. Wechselkurs 1:10 (1 Euro ca 10 Griwna). Natürlich wird man auf dem Weg zur Unterkunft vom Taxifahrer erstmal abgezockt und zahlt den 4-fachen Preis (etwa 20 Euro). Naja, gehört irgendwie dazu. Durch den Hauswirt im Hostel erfahren wir den richtigen Preis sowie einige wertvolle Tipps für unseren Aufenthalt und auf der Rückfahrt am Donnerstag bezahlen wir dann nur noch 5 Euro für die Taxifahrt.


Die Unterkunft liegt etwa 10 Gehminuten vom zentralen Maidan-Platz entfernt, wo wir mit anderen Borussen zur gemeinsamen Bieraufnahme (im weiteren Verlauf der Tour aufgrund der günstigen Preise nur noch als "Sparen" bezeichnet) verabredet sind. Anlaufstelle Nr 1 der O´Brians Pub und danach die Mafia-Bar. Leckeres ukrainischer Bier (Lviskiye oder Slavutich) für ca 2 Euro pro 1/2 Liter. Der Hintergrund des Sparens ist jener, das man im Vergleich zur Heimat ja pro Bier etwa 1,50 Euro spart, und sich somit wenn man es aufrechnet die nächste Europa-Tour "quasi ertrinkt". Motto: "Trink dich reich!"



Am folgenden Tag ist "Power-Sightseeing" angesagt. Wann kommt man schon mal wieder nach Kiew? Also gefrühstückt und auf geht´s zu Fuß, mit Metro, Seilbahn und Bus quer durch die Stadt. Anlaufstelle Nr 1 das Dynamo-Stadion.


Alles sehenswerte ist zunächst gut zu Fuß zu erreichen und so geht´s weiter vom Stadion runter zum Dnjepr. Von dort fährt eine charmante Seilbahn für umgerechnet 15 Cent hoch zum Höhenkloster, dem gegenüber die St Sophien Kathedrale liegt und als besonderes Schmankerl auch das Mannschaftshotel von Borussia. Vor dem Intercontinental wehen zwei Borussia-Fahnen und man freut sich wie ein kleines Kind, nur weil auf nem kleinen Stück Stoff die Raute prangt!


Letzter Anlaufpunkt im Bereich "Kultur" ist die "Mutter Heimat Statue" (kurz Rodina Mat genannt), die mit einer Höhe von 129 Metern die Freiheitsstatue sogar noch knapp übertrifft. Die Anreise hierhin gestaltet sich etwas schwieriger. Erstmal ging es mit der Metro für 20 Cent zur Station "Arsenalna". Von dort aus ging es nur mit dem Bus weiter. Also rein in´s Gefährt, die Schaffnerin macht verständlich, das die Tickets 30 Cent kosten. Wir bezahlen, halten die Fahrkarten gerade mal gefühlte 30 Sekunden in den Händen, als mich der kleine Bruder von Nikolaj Valujev anspricht, mir seine Dienstmarke zeigt und unsere Billets sehen will. Wir kommen der Bitte natürlich nach, worauf er mir klar macht, das wir sie hätten abstempeln müssen und er nun somit 3 Euro Strafe wegen Schwarzfahrens kassiert. Na meinetwegen. Bevor ich noch in der Nachbarzelle von Julia Timoschenko lande, bezahle ich artig und verlasse den Bus.
Die Statue steht inmitten eines Parks der gleichzeitig ein 2. Weltkriegs-Museum ist. Es stehen alte Sowjet-Panzer, Artilleriegeschütze und Flugzeuge in der Gegend rum und über allem wacht "Rodina Mat"! Sehr beeindruckend!


Danach wurde es höchste Zeit zum "Sparen" und sich auf das große Spiel vorzubereiten. Ohne weitere Zwischenfälle ging´s zurück in die Stadt. Noch das eine oder andere Bierchen genießen und dann ab zum Stadion. Die Vorfreude und Aufregung steigt minütlich und je näher wir dem Stadion kommen desto mehr Borussen laufen uns über den Weg. Es ist schon ein wenig surreal, so weit entfernt von der Heimat eine Stadt voller "Freunde" vorzufinden! Es kribbelt!
In der Hotelbar des "Rus Accord Hotels" wo die meisten Borussen sich einquartiert hatten und das direkt neben dem Olympyiskiy- Stadion liegt wird noch ein wenig "gespart" und dann ist es soweit.


Knapp 2000 Borussen haben sich nach Kiew aufgemacht, um Borussia zu unterstützen. Es ist ein Gänsehautfeeling, denn das weite Rund ist mit 66000 Zuschauern fast ausverkauft. Die Dynamo-Fans haben eine sehenswerte Choreo vorbereitet und dazu erklingt wieder die CL-Hymne! Grandios!


Borussias Team hängt sich richtig rein und macht ein tolles Spiel. Bester Mann wie in den letzten Wochen auch ist Juan Arango. Dreh- und Angelpunkt und absoluter Aktivposten. Beim 0:1 ist die Freude noch verhalten, beim 0:2 geht es schon mehr ab. Die Hoffnung keimt auf und das Gefühl, das Wunder wirklich schaffen zu können. Dynamo wackelt und kommt nicht mehr aus der eigenen Hälfte raus. Mit ein wenig Glück wäre das dritte Tor möglich gewesen. Stattdessen ein Konter zum 1:2. Verlängerung immer noch möglich, aber es reicht nicht mehr. Borussia gewinnt völlig verdient in Kiew und verliert doch irgendwie. Die Hypothek aus dem Hinspiel war zu groß. Aber bei den Fans von Enttäuschung keine Spur. Es überwiegt der Stolz, sich hier sehr gut verkauft zu haben und immerhin sieht man ja auch nicht alle Tage einen Auswärtssieg im Europa-Pokal.


Gute 45 Minuten müssen wir nach Spielschluss noch im Block verweilen, bevor uns die Polizei durch den Hinterausgang aus dem Stadion geleitet. Es hatte was von nem St-Martins-Umzug, und so stimmten einige das klassische "Ich gehe mit meiner Laterne"-Lied an. Darauf ein gepflegtes Rabimmel-Rabammel-Rabumm!
Um noch ein wenig zu sparen ging es zurück in die Mafia-Bar, wo erstmal gepflegt auf das Spiel und das ganze Erlebnis Champions-League angestoßen wurde. Ein toller Auftritt von Mannschaft und Fans, der soviel Appetit auf mehr macht. Wir dürfen gespannt sein, welche Trips die heutige Auslosung der EL-Gruppenphase für uns bereit hält. Denn jetzt sind wir endgültig wieder angekommen in Europa!



* Kein Wunder aber Stolz in Kiew!

Sonntag, 26. August 2012

Egal wie...

...hauptsache gewonnen! Das zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison und dem Hintergrund, das man viele Neuzugänge auf Schlüsselpositionen integrieren muss, noch nicht alles rund laufen kann ist relativ nachvollziehbar! Von daher ging es nach dem unglücklichen 1:3 gegen Kiew nur darum, an Sicherheit zu gewinnen, die Punkte zu ziehen und sich Selbstvertrauen zu holen. Das ist meiner Ansicht nach gut gelungen. Man kann schließlich nicht erwarten das die Mannschaft gleich wie aus einem Guss spielt und angeschlagene Hoppenheimer mal eben mit 5:0 abfertigt. Auch wenn das offenbar der Anspruch einiger (wenn auch weniger Anwesender) war. Einige Baustellen waren unverkennbar, aber nichts was im Verlauf der Saison nicht behebbar wäre.

Stichwort Luuk de Jong
Der Neuzugang aus Enschede war wie zuvor gegen Aachen und Kiew sehr bemüht, machte aber eine unglückliche Figur. Er braucht wohl noch ein wenig Zeit um endgültig anzukommen. Die soll er auch haben. Eine ganz andere Liga mit höherem Niveau als in den Niederlanden stellt hohe Ansprüche an den (seit heute und hiermit: Glückwunsch, Luuk) 22-jährigen . Und vielleicht wird er eine ganze Saison brauchen um sich bei der Borussia einzufinden. Das er richtig Qualität hat, konnte er aber zumindest andeuten und so werden wir (wenn auch nicht sofort) noch viel Freude an ihm haben.

Stichwort Juan Arango
Dieser Typ ist ein Phänomen. Als lauffauler Schönwetter-Fußballer an den Niederrhein gekommen, hat er unter Lucien Favre das laufen und kämpfen für sich entdeckt. Bereits im letzten Jahr hat er gezeigt wozu er fähig ist. Doch in diesem Jahr ist er bisher Dreh- und Angelpunkt dieses Teams. Laufen, kämpfen, grätschen(!), treffen, vorbereiten. Mehr geht nicht. In allen drei Saisonspielen der beste Mann auf dem Platz. Er scheint derzeit richtig Lust am Fußball zu haben. Es ist ein Genuss, ihm zuzusehen und mit dieser Einstellung kann er die ganze Mannschaft mitreißen. Ich bin gespannt was er in dieser Spielzeit noch an Überraschungen auf der Pfanne hat. Note 1 mit Sternchen!

Stichwort Patrick Hermann
Als aufstrebender Youngster machte er letztes Jahr Furore bis zu seinem Schlüsselbeinbruch im Spiel in K´lautern. Seitdem läuft er seiner Form hinterher. Ihm fehlt die Spritzigkeit und man hat mitunter den Eindruck, er habe Angst, voll in die Zweikämpfe zu gehen. Jeder junge Spieler hat mal einen Durchhänger und wenn er diesen überwindet, sollte er auch zu alter Stärke zurück finden. Solange kann man sich glücklich schätzen, einen Alexander Ring im Team zu haben, der alles mitbringt was man braucht. Geschwindigkeit, Dribbelstärke und Übersicht!

Stichwort Tiki Taka
Welche Art von Fußball Lucien Favre spielen lassen möchte, war zu erahnen. In einigen Situationen deutete es sich zumindest an. Ist aber insgesamt noch ein wenig zu behäbig und verpuffte dann im Ansatz. Wenn sich die Bewegungsabläufe und auch die Laufwege erstmal einschleifen, wird es auch wieder Tempofußball zu sehen geben.

Stichwort Nordkurve
Der Umzug des "Block 1900" tut der Stimmung mehr als gut. Gegen Kiew war die Stimmung (größtenteils) grandios. Und die Choreographie war der Champions League nicht nur würdig sonder schlicht zum Niederknien. Gegen Hoppenheim merkte man ebenfalls deutlich, das das Stimmungsherz nun wieder in der Kurve schlägt. Wenn der Rest der Kurve sich in den kommenden Spielen noch mehr davon anstecken lässt, als es am Samstag der Fall war, wird es noch so manches Mal Gänsehautatmosphäre geben.

Nun also am Mittwoch Teil 2 der CL-Quali. Was können wir erwarten? Das Team kann eigentlich befreit aufspielen, haben sie doch faktisch nichts mehr zu verlieren. Für diejenigen, die live dabei sind wird es sowieso ein unvergessliches Erlebnis. Innerhalb eines Jahres von der Relegation nach Europa ist etwas außergewöhnliches, das einem keiner nehmen kann. Egal wie es ausgehen mag!

Dienstag, 21. August 2012

Abgekocht!




Ein äußerst stimmungsvoller Abend endet ernüchternd mit der Erkenntnis das es für das Konzert der ganz großen eben (noch) nicht reicht. Borussia verliert das Hinspiel der CL-Playoffs gegen Dynamo Kiew mit 1:3 und braucht nun ein Fußballwunder in der Ukrainischen Hauptstadt am kommenden  Mittwoch. Doch was kann man mitnehmen aus diesem Spiel außer den  "Rucksack" von 3 Gegentoren die es im Rückspiel aufzuholen gilt? Antwort: eine ganze Menge! Denn es war zumindest für uns Fans etwas ganz besonderes. Das erste Europapokal-Spiel seit 16 Jahren lässt die Aufregung schon lange vor dem Anpfiff bis unters Dach steigen. Vorfreude bereits Tage vorher, schlaflose Nächte weil man einfach geil auf diesen Abend ist.

Ein Heimspiel unter besonderen Vorzeichen. Das Stadion auf Champions League getrimmt. Das Herz schlägt höher. "Die Elf vom Niederrhein" wird vom ganzen Borussia-Park in voller Länge mitgesungen. Ein kalter Schauer läuft einem den Rücken herunter. Die größte Choreo die man in Mönchengladbach je gesehen hat, zaubert ein fantastisches Bild auf die Ränge als die beiden Teams einlaufen. Und der Moment auf den so ziemlich jeder gewartet hat ist da: die CL-Hymne erklingt im Borussia-Park. Da, wo vor etwas mehr als einem Jahr noch die Relegation gegen Bochum gespielt wurde. Kann man sowas eigentlich wirklich glauben?
Gänsehaut pur. Man saugt alles auf wie ein Schwamm und möchte diesen Moment am liebsten konservieren um ihn immer wieder zu erleben.

Das Spiel wird geleitet vom Portugiesen Proenca (mutmaßlich der beste Referee in Europa, den Beweis blieb er allerdings schuldig). Und Borussia legt los wie die Feuerwehr. Die Favre-Elf ist hochmotiviert und man hat den Eindruck die Borussia will in der ersten Halbzeit schon die Weichen auf CL-Gruppenphase stellen. Die Abwehr von Dynamo zeigt sich anfällig, aber sie deuten auch an was bei ihnen nach vorne gehen kann mit schnellen Leuten wie Jarmolenko und Brown.
Dann die 13. Minute: ein Weltklasse-Diagonalpass von Juan Arango aus dem rechten Mittelfeld auf Alexander Ring, der nimmt den Ball an, lässt noch einen Dynamo-Verteidiger stehen und schließt trocken ins linke untere Toreck ab. 1:0 für uns! Ein Wahnsinn! Ein unglaublicher Torjubel, ich weiß garnicht wohin mit meiner Freude! Es ist unfassbar. Zu schön um wahr zu sein!
Und Borussia will mehr. Man hat durchaus die Möglichkeiten um ein zweites Tor nachzulegen. Aber Dynamo zeigt was an diesem Abend den Unterschied ausmacht. Nicht die Qualität entscheidet dieses Spiel sondern die Erfahrung und die Abgezocktheit einer Mannschaft die regelmäßig international spielt.

Eine Ecke klärt Kapitän Filip Daems per Kopf in die Mitte auf den völlig freistehenden Mikhalik, der nicht lange fackelt und aus 25 Metern einfach mal draufhält. Daems fälscht den Ball noch ab und die Kugel schlägt unhaltbar für MATS im Netz ein. Der erste Schockmoment. Doch es kommt noch bitterer.
Xhakas Ballverlust im Mittelfeld in der Vorwärtsbewegung wird bitter bestraft. Der Pass auf Jarmolenko kommt punktgenau, der tanzt Dominguez aus und trifft zum 1:2. Gerade diese Szene zeigt, wie bitter Fehler auf diesem Niveau bestraft werden.
Als "Sahnehäubchen" gibt´s in HZ 2 noch das erste Tor von Luuk de Jong. Leider in den eigenen Kasten zum 1:3. Dem holländischen Stürmer merkte man deutlich an, das ihm die Bindung zum Spiel fehlte. Ein unglücklicher Abend für den Neuzugang. Und damit war der Käse gegessen.
Kiew reichte also letztlich ein Auftritt, in dem die Ukrainer nicht mehr machen mussten als unbedingt nötig. Auf Konter lauern, dreckig spielen, Zeit schinden. Nicht schön aber erfolgreich. Dazu kommt ein Schiedsrichter, der in 50:50 Situationen konsequent gegen Borussia pfeifft. So kann man das Spiel nicht gewinnen.

Was bleibt also? Enttäuschung? Nein. Man war sich schon bewusst, das es auch nicht reichen könnte. Ernüchterung? Ja, aber die Gewissheit weich zu fallen in die Europa-League. Sportlich sicher eher zu stemmen als das Kräftemessen mit den "großen Jungs"! Trotzdem war es ein stimmungsvoller Abend, auch als das Spiel schon entschieden war. Borussias junge Mannschaft hat alles gegeben und das muss auch anerkannt werden. Sie und wir hatten uns diesen Abend redlich verdient und ich habe es trotz des Ergebnisses genossen. Und am nächsten Mittwoch bin ich eben live dabei, wenn Borussia sich für die Europa-League qualifiziert. Ich freue mich drauf!

Donnerstag, 19. April 2012

Eine Gala-Saison der Fohlenelf....ein Gala-Auftritt der Fans gegen Augsburg!

"Im Anzug nach Europa!"...
...so lautet der über Facebook initiierte Aufruf.

Zum letzten Saisonspiel, gegen den FC Augsburg im "feinen Zwirn"...
sprich Anzug bzw Kleid zu erscheinen, ist auf wahnsinnig positive Resonanz gestoßen! Eine bisher sicher einzigartige Aktion und Grund genug für die Blogger von : heisserautenkiste.blogspot.com und der-fussballgott-und-sein-prophet.blogspot.com, diese verrückte und mehr als witzige Aktion zu unterstützen!

Aus Anerkennung und Respekt vor der Gala-Saison unserer Borussia hoffen wir, das möglichst viele Fans sich an der Aktion beteiligen und einen Gala-Auftritt in Form von Garderobe hinlegen werden.

Heißt also für die Herren: Anzug und Krawatte und für die Damen: Kleid oder Kostüm!

Eine Verneigung der Anhänger vor dem Verein und ein Dankeschön für ein verrücktes, nervenaufreibendes Jahr, das nun nach dem Fast-Abstieg der letzten Saison mit dem Einzug in den internationalen Wettbewerb gekrönt wird!

Danke Fohlen für diese Gala.....Ihr bekommt von uns eine zurück!

Sonntag, 15. April 2012

Erregungszustände


Das Spiele gegen den rheinischen Rivalen für Borussen immer "Must-Win"-Spiele sind, muss gleube ich nicht extra erwähnt werden.Umso schlimmer ist dann aber auch die Anspannung vor solchen Aufeinandertreffen. Denn wirklich genießen kann man Derbys eigentlich erst ab dem Zeitpunkt, an dem der Sieg feststeht. Trotz der unglaublich guten Bilanz mit nunmehr 44 Siegen gegen die Domstädter ist dieses Spiel für mich persönlich immer der Abturner der Saison. Zu groß die Aufregung, zu groß die Angst zu verlieren. Von daher der Erregungszustand vor dem Anpfiff:


Doch das sollte sich am gestrigen Nachmittag (wie schon in den 3 vorherigen Derbys) deutlich ändern. Die Dominanz der Borussia über den FC geht weiter und beschert uns Fans den 4. Derbysieg in Folge mit einer Gesamttordifferenz von 15:1 !!!
Vorweg sei gesagt, das der FC zu keinem Zeitpunkt so auftritt, als würde es für sie um alles gehen. Eine Saft- und kraftlose Truppe schiebt sich in Alibi-Manier den Ball zu und erweckt niemals den Eindruck, bis an die Grenze gehen zu wollen und hier 3 Punkte mitzunehmen. Es war die mit Abstand schlechteste Mannschaft die ich in dieser Saison im Borussia-Park gesehen habe. Kein Kampf, keine Leidenschaft, kein Aufbäumen, kein System, keine Moral, kein Bock und kein Support von den sehr spärlich angereisten Fans!
Und so fühlt man sich in der 19. Minute in´s Hinspiel zurückversetzt, denn Juan Arango packt eine 1:1-Kopie seines Freistoßes in K*** (damals zum 0:2) aus und bringt die Borussia schon zu diesem Zeitpunkt völlig verdient in Führung. Erleichterung! Mike Hanke vergibt nach einem üblen Fehler der K***er Abwehr frei vor Rensing die Vorentscheidung in dem er den Schlussmann schlicht anschießt.
Ein Mini-Aufbäumen der Gäste nach der Pause wird schnell im Keim erstickt denn der für den verletzten Neustädter auf die Sechser-Position eingewechselte Tony Jantschke köpft nach Reus-Freistoß das 2:0 (53. Minute) und keine 2 Minuten später zeigt sich die ganze "Qualität" der K***er Innenverteidigung bei der doppelten Tunnelfahrt gegen Geromel und Sereno dem Marco Reus nur das 3:0 folgen lassen kann. Der FC ist da schon geschlagen. Und es hätte noch besser kommen können wenn Michael Rensing im K***er Tor nicht als einziger eine Leistung geboten hätte, die eines Fußballprofis würdig war.
Und so ging die Demütigun des FC von den Rängen aus weiter. Borussias Fans beweisen, das man auch ohne den Einsatz von Gewalt den Erzrivalen zertrümmern kann. Bereits in der 60. Minute wird ein "kleines" Derbysieger-Banner entrollt.  "Schäfer raus" schallt es aus der Nordkurve. Gefolgt von "Lukas Podolski"-Sprechchören und "Außer Lukas könnt ihr alle gehen" !
Erregungszustand zu diesem Zeitpunkt:


Borussia ist mit Riesenschritten Richtung Champions League (zumindest Qualifikation) unterwegs während der FC der 2. Liga entgegentaumelt. Da fällt mir ein alter Gassenhauer aus längst vergangenen Tagen ein:
"Da sprach der alte Häuptling der Indianer: 
K*** spielt in Meppen, Gladbach in Madrid!"
Einziges Problem dabei ist, das Meppen nicht eine Liga überspringen kann um den ersten Teil der Strophe wahr zu machen!

Sonntag, 8. April 2012

Übles Gewürge am Karsamstag!

Puh....war das eine Quälerei! Es war eines der schlechtesten Fußballspiele, dem ich in den letzten Jahren beiwohnen durfte. Von beiden Seiten wohlgemerkt und der Schiedsrichter Deniz Aytekin passte sich mit seiner wieder mal sehr kreativen Art der Regelauslegung an eben jenes Niveau der beiden Teams an. Das man von Hertha nicht viel mehr erwarten konnte oder durfte war von vornherein klar. Doch was ist mit Borussia los, das es nicht einmal gelingt, gegen den Tabellenvorletzten der Liga einen Heimsieg einzufahren? Man merkt deutlich das die Favre-Elf seit dem Pokal-Aus gegen die Bayern nicht so richtig den Hebel umlegen kann. Die Offensive kränkelt um einen schon seit Wochen lustlos spielenden Marco Reus, der gestern schon früh die Segel streichen musste nach einem Pferdekuss von Lell. Ob es mit ihm zum Sieg gereicht hätte, wage ich zu bezweifeln. Denn wie bereits erwähnt ist von seiner Spritzigkeit und Kreativität aus der ersten Saisonhälfte und dem Rückrundenstart nichts aber auch garnichts mehr zu sehen. Laut eigener Aussage wollte er sich mit einem Titel verabschieden. Dies ist nach dem Halbfinal-KO gegen den FCB nun nicht mehr möglich, und so scheint es als ob er das Interesse an seinem derzeitigen Arbeitgeber bereits verloren hat. Denn egal wo Borussia am Ende landet, er wird ja im nächsten Jahr in der CL spielen.

Gleiches gilt für Roman Neustädter, obwohl fußballerisch ungleich limitierter als Reus. Es ist mir seit Wochen ein Rätsel, warum ein Spieler der nur 2 Dinge, nämlich Rückpass und Fehlpass in seinem Repertoir hat, immer noch Woche für Woche in der Startaufstellung steht. Schon in Hannover der mit Abstand schlechteste Mann auf dem Platz gehört für mich allenfalls auf die Bank. Im Kopf ist er wohl ebenfalls schon bei seinem neuen Arbeitgeber und wird wenn er seine jetzige Leistung kompensieren kann, beim S04 ganz schnell zum "Publikumsliebling" avancieren!
Hinzu kommt eine Alternativlosigkeit für den Sturm. Igor de Camargo ist keine echte Option bei Ausfall der Stammkräfte. Zu statisch, unbeweglich, glücklos und ohne Spielverständnis. Unverständlich, warum eben auf der schwach besetzten Sturmposition nicht nachgebessert wurde im Winter.

Die Saison, die bis vor 2 Monaten wie ein Rausch war, entwickelt langsam ihren Kater nach den Partywochen. Nur gut das das Punktepolster bis hierhin relativ komfortabel ist, denn dann könnte man am Ende doch noch nach dem Kater neben der schönen Frau namens Champions League aufwachen. Und selbst wenn es nur die etwas unattraktivere Schwester, die Europa League sein sollte, wird sich niemand beschweren.
Nur gut das man ab der kommenden Spielzeit die mittlerweile zum Balast gewordenen Reus und Neustädter los ist und mit Spielern arbeiten kann, die sich voll und ganz auf die Borussia konzentrieren können!

Donnerstag, 22. März 2012

Danthäus?

120 Minuten Pokalfight gegen die Münchener Bayern werden am Ende auf einen einzigen Fehlschuss reduziert. Wie Lothar Matthäus vor 28 Jahren verschießt Borussias Innenverteidiger nach zuvor tadelloser Leistung seinen Elfmeter und es bleibt ein bitterer Beigeschmack. Es steht völig außer Frage, das dies ein absichtlicher Fehlversuch war, hätte er doch keinen Vorteil dadurch. Doch wirft dieses Deja Vu einige Fragen auf.
Erstens:
Warum muss ein Spieler wie Dante zum Schuß antreten, wo doch gerade in so einer exterm wichtigen Phase Spieler wie Arango, De Camargo oder Reus die Verantwortung übernehmen müssten?

Zweitens:
Alleine schon aus Gründen des Selbstschutzes halte ich es für äußerst unclever, bei seiner Vorgeschichte mit den andauernden Wechselgerüchten des Brasilianers und dem Club von der Isar zu diesem Elfer anzutreten. Denn auch als Profi ist man nur Mensch und dürfte einen (vielleicht) unterschriftsreifen Vertrag beim FCB im Hinterkopf haben. Das verringert den Druck in solch einer Situation selbstverständlich nicht.
Es bleibt zu hoffen, das dem sympathischen Lockenkopf dieser einzige Schuss in den Nachthimmel von Mönchengladbach ihm nicht ewig an den Hacken hängt, was wohl passieren wird wenn er den Vertrag bei den Bayern zur neuen Saison unterzeichnet. Dann dürfte ihn das gleiche Schicksal wie einst Lothar Matthäus ereilen und vom Publikusmliebling zur "Persona Non Grata" verkommen.  

Sonntag, 19. Februar 2012

Über´n Berg aber (noch) nicht auf dem Gipfel


Der Berg! Der Betzenberg! Jahrelang ein persönlicher Alptraum für mich! Mein persönliches Mordor, es fehlt nur Sauron´s Auge über dem Fritz-Walter-Stadion! 11 x habe ich den Berg erklommen und doch nie erstürmt. Immer (bis auf einmal beim 2:2 am 01.05.2004) mit Wut im Bauch den Berg wieder runtergeklettert und die Stadt, die Pfalz und alles verflucht! Zu oft dauerte ein Spiel am Betze so lange, bis wir auch ganz bestimmt noch das entscheidende Tor kassierten. Ich sage nur Olaf Marschall oder Hany Ramzy!
Und derartige Erfahrungen führen dann dazu, das man selbst 15 Minuten nach Abpfiff noch davon überzeugt ist, das Lautern noch den Ausgleich macht! Aber es ist amtlich. Beim 12ten Mal hat es gereicht, um den Berg zu bezwingen, den Ring (also den sinnbildlichen und nicht den Alexander) in die Lava des "Schicksalsberges" zu schmeißen! Die Festung ist gefallen und ich bin (erstmal) mit Kaiserslautern wieder im Reinen!

Soviel zur emotionalen Seite dieses Spiels. Das die Borussia ähnlich gut loslegt wie gegen Schalke und den Lauterern gleich zeigen will, wer hier die 3 Punkte mitnimmt, ist natürlich mal wieder höchst erfreulich! 2 wunderschön rausgespielte Treffer von Herrmann zum einen nach tollem Zuspiel von De Camargo zur Führung und das Traumtor von Juan Arango nach brilliantem Pass von Marco Reus lassen die Herzen der gut 7000 Borussen im Stadion gleich wieder im 3/4-Takt schlagen! Welches Selbstvertrauen in der Mannschaft steckt zeigt gerade das Tor von Arango. Mit einer solchen Chuzpe im gegnerischen Strafraum den Ball so zu versenken ist schon fast ein wenig..... ganz ehrlich ich weiß es nicht aber es war GEIL!
Umso bitterer, das diese tolle Offensive in den nächsten Wochen eines so wichtig gewordenen Patrick Herrmann beraubt wird! Ein unglücklicher Zusammenprall im Mittelfeld ist das Ende in diesem Spiel und für die nächsten 6-8 Wochen. Schlüsselbeinbruch! Das tut in vielerlei Hinsicht weh! An dieser Stelle gute Besserung, alles Gute Patrick, und komm schnell und vollständig genesen wieder!


Für Herrmann kommt Matthew Leckie in die Partie, der in der Folge zwar bemüht aber glücklos bleibt und ein wenig wie ein Fremdkörper in der Mannschaft wirkt. Als der Däne Leon Jessen mit einem Gewaltschuss den Anschlusstreffer erzielt (natürlich kein Vorwurf an die Gladbacher Defensive oder MATS, denn sowas ist quasi unmöglich zu verteidigen) und die Roten Teufel nochmal alles nach vorne werfen, packt Lucien Favre noch einen tollen Schachzug aus. Er nimmt Leckie wieder herunter, und bringt Oscar Wendt. Nicht aber um die Defensive zu stabilisieren sondern er soll sich nach Vorne orientieren und dort für Entlastung sorgen. Und es funktioniert. Es passiert nicht mehr allzuviel und so nimmt die Borussia am Ende die 3 Punkte mit an den Niederrhein. Und als besonderes Schmankerl spielen die Bayern nur 0:0 in Freiburg und eh man sich´s versieht ist man Tabellenzweiter! Oder wie ich meiner Mutter (die wirklich keine Ahnung von Fußball hat) es zu erklären versuchte: "Zweiter ist, wenn nur noch der Erste vor dir ist!"
Zugegeben ist das für mich auch eine völlig neue Erfahrung, denn man ist es ja eigentlich gewohnt im Februar maximal 3 Teams hinter sich zu haben und nicht 16! Aber ehrlich gesagt: Ich könnte mich daran gewöhnen!
Aber wenn man jetzt schon Berge erklimmt, die Jahrelang unbezwingbar waren, vielleicht kommen wir dann ja auch bis zum Gipfelkreuz? Denn wir haben einen großen Vorteil: wir müssen nicht, aber wir können. Und ich hoffe auch wir wollen! Und wenn nicht: Trotzdem Geile Saison!

Sonntag, 12. Februar 2012

Schalke zu Gast im Doppelpass

...und am Ende wurde auch über die Bayern geredet! Doch anders als bei der allsonntäglichen Lobpreisungsveranstaltung für den Rekordmeister auf Sport1 war dieser Doppelpass am Samstag Abend ein Gesamtkunstwerk zum einrahmen. Aber wollen wir die Woche mal chronologisch abarbeiten!
Borussia nimmt sich auch in Berlin wie schon in Wolfsburg eine spielerische Auszeit, kassiert aber dennoch kein Gegentor und zieht in´s DFB-Pokal-Halbfinale ein. Über das "wie" ist bereits alles gesagt oder geschrieben worden, was die Welt der Meinungsfreiheit hergibt. Ich will mich in meiner Sichtweise daher kurz fassen und sage, sicher wäre es schöner gewesen die Hertha spielerisch zu besiegen, aber am Ende ist es mir ehrlich gesagt scheißegal! Borussia steht im Halbfinale. Punkt.

Das die Mannschaft allerdings auch ganz anders kann, musste am Samstag im Topspiel Vierter gegen Dritter der FC Schalke 04 schmerzlich erfahren. Vom Anpfiff weg war der Borussia in keiner Sekunde die 120 Minuten von Berlin anzumerken. Und das Team erwischt einen Traumstart. Nach 109 Sekunden zappelt der Ball schon im Netz der Blau-Weißen. Patrick Herrmann setzt sich über die rechte Seite gegen Fuchs durch und legt in die Mitte auf Reus. Der tanzt ein wenig "Nossa, Nossa" mit der Schalker Abwehr und legt den Ball dann im linken unteren Toreck ab. Denn da ist er ja erstmal gut aufgehoben.
Damit war das Spiel für die Blauen eigentlich schon gelaufen. Denn der Kenner weiß, nach einer Führung hat Borussia in dieser Saison kein Spiel mehr verloren. Und mit einem derart frühen Dosenöffner spielt es sich wie von selbst gegen eine total überforderte Stevens-Elf.
In der 15. Minute dann DER Spielzug der Saison. Der lange Ball von rechts auf die linke Seite wird von Filip Daems erlaufen und legt ihn auf Mike Hanke zurück. Der spielt erst Doppelpass mit Herrmann, dann Doppelpass mit Arango und steht plötzlich alleine vor Unnerstall. Hanke legt den Ball dann im unteren rechten Toreck ab. Weil da zufällig grad Platz war. Später im Interview im Sportstudio erklärt Hanke auf die Frage ob das so geplant war nur : "Ja klar. Sonst hätte ich´s ja nicht gemacht!" Das ist Selbstvertrauen!
Da die rechte und linke Torecke schon adäquat bedient wurde, muss sich noch jemand um die Mitte des Tores kümmern. Das erledigt Juan Arango mit einem tollen Freistoß. Der Venezolaner spielt wieder mal ein überragendes Match und man merkt ihm die Spielfreude und wohl auch die Freude über die Verlängerung seines Vertrages (an dieser Stelle :Danke Max Eberl!) in jeder Minute an.

Schalke ist bedient und Borussia verwaltet in der Folge das Ergebnis was allerdings keinesfalls Langweilig wird in HZ 2. Es ist zwar kein Spektakel mehr, aber es ist deutlich zu sehen wie Ballsicher Borussia agiert.
Und so sind nach diesem Topspiel die Plätze in der Tabelle vertauscht. Borussia ist nun Dritter.
Und was ist mit den Bayern? Die dürfen sich auf ein weiteres Spiel gegen ihren derzeitigen Lieblingsgegner freuen. Das Halbfinale im DFB-Pokal findet im Borussia-Park statt. Ich denke damit können wir alle gut leben. Ob das vermeintliche "Traumlos" Fürth unbedingt so förderlich gewesen wäre, man weiß es nicht. Aber gegen den Rekordmeister kann die Borussia allemal bestehen. Und man  weiß auch das man gegen die Bayern nicht mit "Sparflamme" weiterkommt. Gegen Fürth wäre es vielleicht ein Kopfproblem geworden, wie man es ja oft sieht gegen unterklassige Gegner (siehe Heidenheim).
Bleibt nur zu sagen was schon so oft gesagt wurde in dieser wunderbaren Zeit: Der Traum geht weiter!

Sonntag, 5. Februar 2012

Eiskalter Klassenerhalt!

Samstag Morgen! Essen Hbf! Es ist kalt! Und zwar verdammt kalt! Ich bereite mich auf die Weiterfahrt mit dem ICE nach Wolfsburg vor. Sofern man sich da vorbereiten kann. Gut, ein paar Getränke noch eingekauft, dann auf´s Gleis gestellt und wie soll´s auch anders sein: Verspätung! Die dadurch an Wartezeit zusätlich gewonnenen 20 Minuten streife ich über den Bahnsteig, Raucherbereich-Wärmehalle-Raucherbereich. Das die Wartehalle auf dem Gleis in keinster Weise wärmt weil (natürlich) die Heizung ausser Funktion ist, ist die eine Sache. Das man sich von der Bahn dann aber auch noch verspotten lassen muss, eine andere!


Letztlich kann der ICE dann aber doch geentert werden und die Fahrt in die historische Stadt Wolfsburg vergeht dann auch wie im Flug! Denn im Zug ist es warm!!!!
Ach ja, die historische Stadt Wolfsburg, immerhin auch schon am 1. Juli 1938 als Wohn-Gulag für die VW-Mitarbeiter gegründet und aus dem Boden gestampft, präsentiert sich wie die letzten Jahre , in denen ich dort mit Borussia zu Gast war: grau, abweisend, "ich will wieder nach hause!" ! Anders aber als bei meinen letzten Besuchen führte mich mein Weg nicht direkt in´s Stadion, sondern in die Kneipenmeile am Rand der Innenstadt. Von uns liebevoll "Neue Altstadt" getauft!

Die "Neue Altstadt"

Die erste Kneipe (direkt nach dem historischen Torbogen rechts) wird für gut befunden und bis 15 Minuten vor Anpfiff nicht mehr verlassen. Es entwickelt sich sogar eine nette Unterhaltung mit ein paar 96-Fans, die wohl zeitlich etwas knapp nach Berlin anreisen wollten und aufgrund der ankommenden Borussen am WOB-Hbf ihren Anschlusszug nicht mehr erreichten, weil dieser ausnahmsweise mal pünktlich war!

Und was soll man zum Spiel sagen? Ich persönlich bin mit dem Punkt zufrieden. Es hätte auch ein Sieg drinsitzen können, aber dem Kollegen Schiri-Assistent war wohl auch ein paar mal zu kalt am Spielfeldrand was dann wohl zu unkontrollierten Nervenzuckungen im rechten Arm führte. Und weil Marco Reus vielleicht etwas zuviel Zeit zum Nachdenken hatte, als er in er 69. Minute alleine bzw eskortiert von Mike Hanke auf den Kasten von Diego Benaglio zulief. Aber was soll´s. 40 Punkte vollgemacht! Klassenerhalt nach 20 (!) Spieltagen gesichert. Unverändert in der Tabelle auf Platz 4. Es gibt keinerlei Grund unzufrieden oder sauer zu sein. 
Zu manchen Leuten, die eine Erwartungshaltung entwickelt haben die irgendwie jenseits von Gut und Böse ist, kann ich nur sagen: Wir sind Borussia Mönchengladbach, und nicht die Nationalmannschaft von Ungarn (zwischen 1950 und ´54). Es ist durchaus normal, das man nicht alle Spiele gewinnt. Und (haltet mich für verrückt) es ist sogar möglich, das wir auch mal ein Spiel verlieren werden.....Oh mein Gott...nicht auszudenken....

Montag, 30. Januar 2012

Schaffe, Schaffe, Punkte klaue....

....Vorsprung ausbaue, Europa anschaue? Das letzte mal das Borussia-Fans das durften, das war noch die Prä-Google-Earth-Zeit. Da musste man noch im guten alten Diercke-Schulatlas die Reiseroute raussuchen. Aus nostalgischen Gründen mach ich das jetzt auch und stell fest: Ups, Jugoslawien und die Tschecheslowakei gibt´s nicht mehr! Die Sowjetunion auch nicht... naja den Weg nach Dnipropetrowsk (oder Дніпропетровськ wie der Fachmann sagt) werde ich wohl zur Not auch noch so finden! Außerdem ist es ja auch noch nicht soweit. Aber allzuweit weg leg ich den Atlas mal besser nicht! Zur Not kann man ja auch noch die Bodenschätze des Senegal mal nachschlagen oder die jährliche Niederschlagsmenge in Thailand! Einfach mal so...





Doch mit jedem Spiel dem die Saison dem Ende entgegenschreitet, wird es immer wahrscheinlicher das wir Fans die Billigflieger in der nächsten Spielzeit quasi komplett für uns in Beschlag nehmen! Auch am gestrigen Abend war es wieder ein Genuß (bis auf den unsäglichen Kommentar von Fritz von Thurn und Taxis auf SKY). Borussia präsentierte sich bestens vorbereitet und auf den Gegner eingestellt. Wobei dieser unter der Woche noch mal auf dem Transfermarkt tätig wurde und Vedad Ibisevic aus der Tupperdose Hoffenheim rauskaufte! Die erhoffte große Durchschlagskraft durch den neuen Stürmer blieb jedoch gestern aus! So wurde eine weitere Negativ-Serie seitens der Borussia beerdigt, die besagte das man seit 1994 nicht mehr bei den Schwaben gewinnen konnte. Oder Frei nach Fritz von Thurn und Taxis: "Damals war ein gewisser Bobby....Bobby...äh....äh...Fredi Bobic noch als Spieler beim VFB dabei!"
Bei der ganzen Freude über die 3 Punkte war aber deutlich zu sehen, was Lucien Favre damit meint, wenn er sagt: "Es gibt immer was zu verbessern!" Konkret meinte er damit die Chancenverwertung. Denn die Borussia hätte diese Partie wesentlich früher entscheiden müssen. Einige Kontersituationen hätten schon das eine oder andere Tor zur Folge haben müssen. Aber das ist dann natürlich auch Jammern auf hohem Niveau!
Der einzig kleine Schwachpunkt in einer einmal mehr geschlossenen Teamleistung war Linksverteidiger Oscar Wendt, der den kurzfristig erkrankten Kapitän Filip Daems vertrat. Aber was will man dem jungen Schweden groß vorwerfen? Es war ihm die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken und damit auch die Bindung zum Team. In HZ 1 mit einigen Stock- und Stellungsfehlern fing er sich jedoch in der 2. Hälfte. Aber wie gesagt, bis auf die Tatsache das auf der linken Abwehrseite eine leichte optische Disharmonie eintrat, ist ja nix weiter passiert!


Mit weiterhin einem Punkt Rückstand auf die führenden 3 Teams der Liga bleibt Borussia auch nach dem 19. Spieltag ganz oben mit dabei! Richtig Herr von Thurn und Taxis? 
F.v.T.u.T.: "Gladbach bleibt in der Spitzengruppe der Tabelle hinter Bayern, Dortmund, Schalke und Gladbach!"
Danke! Das ist alles was ich wissen wollte!


Sonntag, 22. Januar 2012

Rumms! Gladbach da!

Es tut gut wieder da zu sein! Zurück im Park! Stadionluft atmen, die Anspannung spüren, die Neugier zu haben wie Borussia sich nach der turbulenten Winterpause zurückmeldet in der Liga! Das Warten hat sich mehr als gelohnt. Ein Spiel zum Auftakt, das in seiner Dramaturgie und seinem Ergebnis alleine schon ein Tattoo wert wäre. Es ist ja schließlich nicht so das man in schöner Regelmäßigkeit die Bayern 2 x in einer Saison schlägt und auf heimischen Rasen (sofern er die Bezeichnung "Rasen" verdient, nicht wahr Herr Schweinsteiger?) das auch noch so deutlich tut!
Ich muss gestehen das ich durchaus mit einem mulmigen Gefühl ins Stadion ging. Die Ereignisse nach dem Jahreswechsel haben Spuren auf der Fanseele hinterlassen. Nach der Bekanntgabe des Reus-Wechsels sind die Emotionen ein wenig hochgekocht. Auch wenn man den Fußballromantiker nach 15 Jahren Hingabe für den Verein und unzähligen Spielerwechseln noch immer in sich trägt, muss man sich vor Augen führen das es eben auch ein knüppelhartes Geschäft ist, mit dem wir unsere Freizeit verbringen. Man muss sich also mit der Situation irgendwie arrangieren. Meine Art der Sichtweise habe ich bereits vor dem Spiel gefunden. Ich sehe Marco Reus als Fußball-Dienstleister auf Zeit an. Keine Pfiffe gegen ihn aber eben auch keine Liebesbekundungen. Und somit mache ich auf dieses Thema einen Deckel drauf und genieße die schönste und beste Borussia die ich seit mehr als eineinhalb Dekaden sehen darf!

Und in seiner Funktion als Dienstleister leistet Reus auch einen guten Dienst an diesem Freitag Abend. Das allerdings eingebunden in ein bärenstarkes Kollektiv, wo man garnicht weiß wo man anfangen und wo man aufhören soll. Eine geschlossene Mannschaftsleistung sagt man glaube ich gerne an der Stelle führt dazu, das der Herbstmeister im Borussia-Park nach dem "Sonne tanken" in Dubai und dem "besten Trainingslager aller Universen" eine kalte Dusche bekommt. Der Rekordmeister verfängt sich ein ums andere Mal im engmaschigen Abwehrnetz der Borussia. Roel Brouwers lässt die Abwesenheit von Dante völlig vergessen und schmeisst sich leidenschaftlich den Bayern entgegen. Robben wird konsequent gedoppelt und ansonsten hält der beste Daems den es je gab seine Seite so sauber wie die Reinigungskräfte im Hilton die Hotelzimmer! Zwar haben die Münchener viel mehr Ballbesitz, wissen damit jedoch nicht viel anzufangen. Und ein wenig Glück gehört dann auch dazu, das diese Partie einen solchen Spielverlauf nimmt. Man könnte fast annehmen Manuel Neuer ist ein heimlicher Gladbach-Fan, denn er patzt erneut schwer gegen die Borussia und fängt sich promt wieder ein Gegentor der Marke "Peinlich"! Wenn man böse wäre könnte man sagen das er das gegen Schalke nicht machen könnte, weil zu offensichtlich. Da aber die Stadtfarben von GE Schwarz-Weiß-Grün sind nimmt man halt das was dem am nächsten kommt!
Das frühe Führungstor spielt den Gladbachern natürlich mehr als in die Karten, denn jetzt kann man vollends auf das so gefürchtete Konterspiel setzen. Und genau das ist es auch was den Lederhosen auch das Genick bricht. Balleroberung, schnelles Umschalten, ein bis zwei Ballkontakte und dann der perfekte Pass in die Spitze wo der famose Patrick Herrmann kalt wie eine Hundeschnauze zuschlägt. Zack, Bumm, Tor!
Selten war Konterfußball schöner und effektiver! Und genau dieser Konterfußball ist es, der die Raute seinerzeit groß und erfolgreich gemacht hat und es jetzt wieder tut! Fußball, der Titel gewonnen hat und beweist das Dominanz und optische Überlegenheit nicht immer der Weg ist, Pokale und Meisterschaften zu gewinnen. Soweit ist es freilich noch nicht aber es zeigt doch, das mit diesem Team einiges möglich ist.

Die Meisterschaft ist in jedem Fall unmittelbar nach der Winterpause wieder so spannend wie nie. Trotzdem tut Lucien Favre gut daran, an seiner Vorgabe von Spiel zu Spiel zu denken festzuhalten. Für ihn war der Auftritt seiner Mannschaft was seine Ansprüche betrifft auch noch ein gutes Stück weit weg von der Perfektion die 50000 Borussen im Stadion als solche empfunden haben. Das ist auch völlig OK denn wenn man nichts mehr verbessern kann, hat man schon verloren!
Obwohl man sich irgendwie fragt, wie es aussehen wird, wenn das Team noch besser wird?!? Haben wir bis jetzt nur die Spitze des Eisbergs gesehen? Wo soll das dann noch hinführen? Nach dem 34. Spieltag wissen wir mehr, aber eigentlich wünscht man sich das diese Saison nie ein Ende findet, weil man jeden Moment aufsaugen, festhalten, konservieren, speichern und immer wieder erleben möchte! Dafür jetzt schon ein großes DANKE SCHÖN!!!